hier meine generelle Meinung zur Praxis der Angebotserstellung und Erfüllung

 

Geiz ist nicht immer "Geil" daher mein Motto:

 

SICHERHEIT ist NICHT verhandelbar!

 

OvV nach DGUV-V3:

Was mir immer wieder auffällt ist, dass nach "Stückzahlen" angeboten wird zu einem Preis der jenseits von "Gut und Böse" liegt. Bei Stückpreisen von 2-3 € kann keine vernünftige und "echte" Prüfung durchgeführt werden. Nur dann, wenn ALLE Prüflinge zusammen an einen Prüfort verbracht wurden.  Dadurch entstehen i.d.R. auch selten Ausfallzeiten ( Regie- und Wartezeit ). Dann kann natürlich zügig geprüft werden. Ist jedoch sehr selten. Leider wird von den meisten Verkäufern ( ja die Dienstleistung wird wie eine Ware verkauft und auch so behandelt, was ich allerdings nicht ganz so toll finde, z.B. Rabatte auf die Arbeitszeit ist ein NO-GO ) die Prüfumgebung viel zu wenig berücksichtigt.  Es ist doch ein grosser Unterschied zwischen Büroräumen, Produktion und Werkstätten. Allein für eine Sichtprüfung im Büroumfeld können schonmal 5 oder mehr Minuten anfallen. Warum? Ganz einfach. Für eine Sichtprüfung z.B. einer Steckdosenleiste ist es notwendig diese zuerst einmal "freizulegen". Dies bedeutet, je nach Schreibtisch, entweder die Tischplatte nach vorne ziehen und achtgeben, dass man nichts herunterwirft ( oft muss dieser erst noch weitgehendst freigeräumt werden, oder unter dem Tisch den Kanal öffnen usw. und im schlimmsten Falle noch den benachbarten Schreibtisch öffnen ) um diese Leiste komplett zu entfernen zu können um so auf Beschädigungen usw. per Sichtprüfung prüfen zu können. Dann erst kann die elektrische Prüfung durchgeführt werden ( Schutzleiterwiderstand, Isolationswiderstand ). Jetzt muss natürlich alles wieder zurück gebaut und auch wieder sauber verlegt werden.  Jetzt kommt aber regelmäßig die Argumentation, dafür ist die Regiezeit da. Jetzt ist der Ärger auf allen Seiten vorprogrammiert. Zum einen wird, wenn überhaupt, die Regiezeit zu günstig verkauft ( der Prüfer kann gar nicht auf seinen Tagesumsatz kommen ), der Auftraggeber sich darauf beruft, er habe Stückzahlen eingekauft und keine Regiezeit, der eigene Teamleiter einem in den Rücken fällt weil er meint: Minderleistung kann nicht durch Regiezeiten ausgeglichen werden, der Ansprechpartner vor Ort es nicht verstehen kann, daß von 7 Stunden vor Ort aufeinmal 3 Stunden Regiezeiten angefallen sind.

Das Büro dann auch noch meint: andere bekommen das auch hin und schaffen sogar noch mehr Prüflinge, als Du, am Tag.  Da läuft doch ganz gewaltig was schief. Dann noch Provisionen ansetzen, für den Mehrumsatz. Das "verleitet" m.M.n., gelinde gesagt, zu einer nicht gerade sorgfältigen Prüfung, welche aber von allen Seiten eingefordert wird. 

Ich formuliere es jetzt einmal ganz deutlich:

ein Prüfer, der Regelmäßig, > 150 Prüfungen am Tag ( manche auch schon um 13:00 Uhr ) schafft, prüft nicht wirklich.

 

Bei ehemaligen Kollegen schon mitbekommen, dass die für Ableitströme Tabellen benutzen, Steckernetzteile ( SK II ) in der Steckdosenleiste eingesteckt lassen und ( wenn überhaupt ) eine Isolationsmessung ( und dann auch nur mit 250V durchführen vor lauter Angst, es könnte ja was kaputt gehen ) durchführen um danach gleich alle Steckernetzteile mit Etiketten zu bekleben ( auch ohne Sichtprüfung ), einen Monitor im Grossraumbüro 20 X prüfen und die anderen Monitore mit Etiketten zu "plakatieren" ( damit der Elektromanager Werte bekommt ), Werte eintragen gänzlich ohne Prüfung, Kaltgeräteleitungen einfach mit Etiketten versehen frei nach dem Motto, was soll daran kaputt gehen, ein Büro mal ein paar mehr Steckernetzteile und Steckdosenleisten bekommen ( um auf ihre Stückzahlen zu kommen ), vom Hotelzimmer aus die Prüfungen durchführen, gar nicht beim Kunden vor Ort waren und trotzdem einen unterschrieben Rapport haben usw.

 

Dies ist nicht meine Prüfweise !

 

Meiner Meinung nach dürften solche Prüfer gar nicht auf die Kunden losgelassene werden. 

Warum passiert sowas trotzdem? Ganz einfach: Das bringt für die Prüffirma Umsatz. Es gibt allerdings Auftraggeber denen ist alles "Scheissegal", die wollen wegen der Versicherung nur ein Prüfprotokoll. Das wird dann sehr schnell auch zu einem "Bumerang". Wenn Prüfer nicht wissen, dass Steckdosenleisten mit einer Anschlussleitung mit einen Leitungsquerschnitt kleiner als 1,5mm² schon seit 2008 nicht mehr erlaubt sind, haftet dieser grob Fahrlässig.